Wer oder was ist eigentlich im Unternehmen von einer ERP-Transformation betroffen?

Oftmals wird die Einführung von SAP S/4HANA als reines IT Migrationsprojekt verstanden. Wir allerdings sprechen von einer ERP Transformation. Denn es betrifft nicht nur die IT, sondern die gesamte Organisation. Doch was heißt das? Allein die Frage nach der „Betroffenheit“ kann unterschiedlich verstanden werden:

  • Wer / welche Bereiche tragen maßgeblich die Verantwortung für die Umsetzung einer ERP Transformation? Wer besitzt die nötige Kompetenz?
  • Wo / in welchen Bereichen ist mit signifikanten Veränderungen zu rechnen (Change Impact)?Welche Stakeholder müssen ins Boot geholt werden?
  • Was bzw. welche fachlichen Schwerpunkte der Veränderungen sind relevant? Aus welchen Perspektivenschaue ich auf die Transformation?

Die ersten beiden Fragen nach Kompetenz und Change Impact lassen sich erst aus einem unternehmensspezifischen Kontext unter Berücksichtigung der Implementierungsstrategie („Greenfield“, „Brownfield“) heraus sinnvoll beantworten. Um ein besseres Verständnis der „Betroffenheit“ zu bekommen, betrachten wir die ERP Transformation aus verschiedenen Perspektiven und fragen nach der Relevanz fachlicher Schwerpunkte. Kurz gesagt: Veränderungen betreffen die Schwerpunkte Business, IT und Organisation, aus strategischer und operativer Sicht. Diese Perspektiven werden im mgm ADDVALUE Transformation Framework berücksichtigt.

Welche Themen sind in der jeweiligen Perspektive relevant?

Business-Perspektive: Strategisch gesehen beschäftigt sich das Business mit Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit und vor allem mit dem Kunden, den es zu gewinnen und zu halten gilt. Mit steigender Dynamik und Komplexität des Umfeldes ist eine gleichermaßen flexible Business-Strategie mit hoher Anpassungsfähigkeit zunehmend essenziell. Wer die Möglichkeiten nutzt, die eine moderne IT-Landschaft zusammen mit einem standardisierten Core wie SAP S/4HANA bietet, steigert seine Wettbewerbsfähigkeit. Es stellen sich also Fragen nach neuen Geschäftsmodellen oder effizienteren Prozess-Standards mit hohem Automatisierungspotenzial. Auf der operativen Ebene sind es im Allgemeinen Prozessoptimierungen, positive Effekte von Umstrukturierungen oder Verbesserungen der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit und höhere Grade an Selbstorganisation. All diese Aspekte sind relevant für die Einführung einer modernen ERP-Lösung.

IT-Perspektive: Als Zielbild gibt die IT-Strategie Orientierung bei täglichen Entscheidungen und setzt Prioritäten, unterstützt die Ressourcenallokation und Budgetplanung. Abhängig von der Business-Strategie und den Geschäftsprozessen verantwortet die IT im Rahmen eines Business-IT-Alignments die Architektur der ERP-Systemlandschaft, definiert die technischen Anforderungen und stellt die Überführung des Altsystems in S/4HANA und später den operativen Betrieb des Systems sicher.

Organisations-Perspektive: Im Rahmen einer S/4HANA-Einführung sind eine Reihe von organisationalen Aspekten zu berücksichtigen. Im Zuge neuer Prozesse und Aufgaben aus Big Data und Automatisierung werden Rollen von Mitarbeitenden neu definiert, zusammen mit erweiterten Verantwortlichkeiten, erforderlichen Kompetenzen und Organisationsstrukturen. Kontinuierliches Lernen und Erfahren werden zunehmend bedeutender. Entsprechend sollten kulturelle Rahmenbedingungen angepasst werden. Das erfordert ein neues Führungsverständnis, das unter anderem flexiblere Formen der Kommunikation und Zusammenarbeit ermöglicht. Solche Zusammenhänge sollten schon zu Beginn einer ERP-Transformation im Rahmen eines Change-Management-Konzeptes mitgedacht werden.

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